Gerade in der heutigen Zeit, in der wir durch Smartphones immer erreichbar sind, die Digitalisierung uns Zugriff zu jeglichen Informationen bietet und die Pandemie uns immer wieder aufs Neue vor Herausforderungen stellt, ist das Thema „Stress“ aktueller denn je. Zunächst einmal muss geklärt werden, was Stress überhaupt ist. In der Wissenschaft unterscheidet man zwischen positivem Stress (Eustress) und negativem Stress (Distress). Dieser Artikel beschäftigt sich aber hauptsächlich mit dem Distress.
Doch was passiert überhaupt in unserem Körper, wenn wir unter akutem Stress leiden und was ist, wenn der Stress chronisch wird?
Stress wird durch unser Gehirn gesteuert, genauer gesagt in der Amygdala. Die Amygdala ist eine kleine Hirnregion, die unter anderem für die Verarbeitung verschiedener Emotionen zuständig ist. Über verschiedene Prozesse wird unter anderem der Blutdruck erhöht, Cortisol (sog. „Stresshormon“) ausgeschüttet, der Zucker-Stoffwechsel angeregt und Entzündungsreaktionen unterdrückt. Normalerweise entspannt sich der Körper nach einer kurzen Zeit wieder. Je länger dieser Zustand jedoch anhält, desto größer ist die Gefahr unter chronischem Stress zu leiden. Dies wirkt sich dann auf den ganzen Körper aus und kann viele verschiedene Reaktionen auslösen. Schlafstörungen, Hemmung des Immunsystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Beeinträchtigungen der Schilddrüse und Geschlechtsorgane und Stoffwechselstörungen sind nur wenige von vielen Folgen, die durch chronischen Stress ausgelöst werden.
Um mit Stress besser umgehen zu können, hilft es beispielsweise regelmäßig Sport zu treiben. Wichtig hierbei ist es, dass der Sport für einen nicht zu zusätzlichem Stress führt. Man soll sich vielmehr gut fühlen und sich nicht überfordern. Besonders zielführend sind Ausdauersportarten bei moderater Intensität, aber auch Krafttraining kann zu positiven Anpassungen führen. Zwar werden während der sportlichen Belastung auch Stresshormone ausgeschüttet, durch eine Regelmäßigkeit wird jedoch die Reaktion auf Stress vermindert und es findet zudem ein Transfer auf andere Lebenssituationen statt. So reagiert der Körper beispielsweise auch im Straßenverkehr oder im Büro gelassener auf Stress.