Der Verzicht auf Kohlenhydrate am Abend wird immer wieder als gut gemeinter Tipp für erfolgreiches Abnehmen genannt. Begründet wird dies damit, dass Kohlenhydrate zu später Stunde vom Körper nicht mehr gebraucht und als Fett gespeichert werden. Zusätzlich werde der Fettabbau im Schlaf gehemmt. Doch was ist wirklich dran am abendlichen Kohlenhydrat-Verzicht?
Eine kohlenhydrathaltige Mahlzeit führt zwar in der Tat zur Verringerung des Fettabbaus, da zunächst einmal Insulin ausgeschüttet wird. Schaut man sich jedoch die durchgeführten Studien auf diesem Gebiet an, so stellt man fest, dass nicht der Zeitpunkt der Kohlenhydrataufnahme, sondern allein die Menge bestimmt, ob und wie viel Fettgewebe abgebaut wird. Folgendes Beispiel soll dies deutlich machen:
Zwei Personen, nennen wir sie Björn und Simon, haben denselben Kalorienverbrauch am Tag und essen 300g Kohlenhydrate. Björn führt diese auf drei Mahlzeiten verteilt zu, und zwar um 08:00 Uhr, 13:00 Uhr und 17:30 Uhr. Simon isst hingegen um 10:00 Uhr, 15:00 Uhr und 20:00 Uhr. Zwar baut Simon in der Nacht weniger Fett ab als Björn, dafür ist der Fettabbau am Tag höher. Die Menge des freigesetzten Insulins ist bei beiden Personen gleich, ebenso wie die Menge an auf- bzw. abgebautem Fett an diesem Tag.
Wenn Simon jedoch um 20 Uhr nichts mehr essen würde, hat er höchst wahrscheinlich einiges an Kalorien eingespart. Und genau das steckt hinter diesem Ernährungstipp – ausschlaggebend für den Erfolg beim Abnehmen sind die insgesamt zugeführten Kalorien.